Mittwoch, 23. Oktober 2024

FAQ rund um den Autobahnausbau Rosenbergtunnel, Halle 9

Die Thematik «3. Röhre / Halle 9» beschäftigt die Ostschweiz.  Bei der Abstimmung zur Weiterentwicklung des Nationalstrassennetzes vom 24. November 2024 stimmt die Bevölkerung unter anderem über den Autobahnausbau des Rosenbergtunnels ab. Auf dieser Seite sind die wichtigsten Fragen rund um das Thema 3. Röhre / Halle 9 beantwortet. 

Zum heutigen Zeitpunkt kann zusammengefasst werden, dass das Projekt 3. Röhre / Halle 9 mit grösster Sorgfalt und folgenden Grundsätzen geplant wird: 

  • Die Olma Messen sehen das Projekt 3. Röhre als Chance für die Arealentwicklung und Möglichkeit, das Gelände ganzheitlich neu zu denken. 
  • Die Olma Messen benötigen die Räumlichkeiten für das Kongressgeschäft, die OLMA, OFFA und die Tier & Technik ununterbrochen. Dies ist allen Parteien bewusst.  
  • Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) wird die Olma Messen finanziell schadlos halten. 

 

Die Planung des vorliegenden Projekts läuft innerhalb des gesetzlich geregelten Plangenehmigungsverfahrens Nationalstrassen ab, bei welchem frühzeitig alle involvierten Organisationen einbezogen wurden. Das ASTRA arbeitet in dieser Thematik seit Anfang an eng mit den Olma Messen als betroffenes Unternehmen zusammen. Die Olma Messen, Stadt und Kanton St. Gallen haben Einsitz in der Begleitkommission und sind damit Bestandteil der ASTRA-Projektorganisation. Zudem werden bzw. wurden Stadt und Kanton im Rahmen der Ämterkonsultation formell zur Stellungnahme eingeladen. 

Die 1987 in Betrieb genommene vierstreifige A1 führt im Raum Stadt St.Gallen durch dichtes Siedlungsgebiet. Die Autobahn ist auf diesem neun Kilometer langen Abschnitt über vier Anschlüsse mit dem lokalen Hauptverkehrsstrassennetz verbunden. Bis zum Jahr 2030 wird die A1 auf dem Abschnitt St.Gallen-Winkeln bis St.Gallen-Neudorf erheblich überlastet sein.

 

Zudem ist ca. 2037 eine umfassende Sanierung der Autobahnstrecke geplant. Dieses Unterhaltsprojekt setzt eine 3. Röhre beim Tunnel Rosenberg voraus. Sonst wird es zu massiven Verkehrsproblemen kommen, da die Tunnelröhren während der Sanierung teilweise gesperrt werden müssen. Baustart für die 3. Röhre ist frühestens 2030. Der Bau wird rund sechs Jahre dauern. Die dritte Röhre verläuft durch das Gelände der Olma Messen und tangiert insbesondere die Halle 9.

Die 3. Röhre führt unter den Hallen 4/5 durch, dort wird sie im bergmännischen Vortrieb erstellt. Auf der Freifläche und unter der Halle 9 wird sie im Tagbau erstellt; die Halle 9 ist im Parkgeschoss und im Geschoss 9.0 betroffen. Beim Bau der St.Galler Kantonalbank Halle wurde die 3. Röhre bereits berücksichtigt. 

Folgende Varianten wurden baulich, finanziell und technisch geprüft: 

  • Unterfangung der Halle 9: Die Halle 9 wird während dem Bau der Röhre «unterfangen», d.h. auf eine Art Stelzen gestellt (vgl. Unterer Graben) 
  • Teilrückbau der Halle 9 
  • Rückbau der Halle 9 

Alle drei Varianten haben ein Preisschild, bezüglich Baukosten und ggf. Ertragsausfällen. Die umfassende Prüfung hat ergeben, dass ein kompletter Rückbau der Halle 9 baulich und finanziell die beste Lösung für alle Parteien ist. Die Variante «Rückbau» hat zur Folge, dass die Olma Messen vor dem Baustart der dritten Röhre eine neue Halle bauen und in Betrieb nehmen müssten. 

Generell gilt zu sagen: Das ASTRA wird die Olma Messen finanziell schadlos halten. 

Die Halle 9 ist das Herzstück der Kongressstrategie der Olma Messen. Ihre Räumlichkeiten sind für das Kongressgeschäft unverzichtbar. Die Olma Messen brauchen sie ununterbrochen. Müssten die Olma Messen das Kongressgeschäft wegen eines Rückbaus und anschliessenden Neubaus unterbrechen, hätte dies hohe Ertragsausfälle und einen mehrjährigen Neuaufbau dieses Geschäftszweiges zur Folge. Neben dem Kongressgeschäft ist die Halle 9 auch für die Veranstaltungen OLMA, OFFA und Tier & Technik unverzichtbar, die das gesamte Gelände belegen. Entsprechend hat die Variante «Rückbau» zur Folge, dass die Olma Messen vor dem Baustart der dritten Röhre eine neue Halle bauen und in Betrieb nehmen müssten. 

Die neue Halle 9 wird in Etappen gebaut, um die Fläche durchgehend nutzen zu können. Zunächst entsteht die neue Halle 9 an dem Standort, an dem aktuell die Arena und die Halle 7 (Stall) stehen. Während dieser Bauzeit werden Arena und Stall mobil auf einer Ersatzfläche errichtet, sodass sie durchgängig verfügbar bleiben. Die bestehende Halle 9 bleibt ebenfalls in Betrieb, bis die neue Halle fertiggestellt ist. Nach dem Neubau wird die alte Halle 9 ausser Betrieb genommen und vom ASTRA zurückgebaut. Im Anschluss übergibt das ASTRA die Fläche zurück an die Olma Messen, damit die zweite Bauetappe der neuen Halle 9 abgeschlossen werden kann.

 

Durch diese Planung wird sichergestellt, dass die Olma Messen für ihre Eigenmessen OLMA, OFFA und Tier & Technik auch während des gesamten Bauprozesses immer über eine Arena und einen Stall verfügen. Das sind zentrale Elemente, die für den Erfolg dieser Messen entscheidend sind.

Beim Bau der St.Galler Kantonalbank Halle bzw. unter der Überdeckung Rosenberg Ost wurde der benötigte Raum für die 3. Röhre bereits berücksichtigt. Die Halle kann durchgängig belegt werden. 

Die Variante Rückbau führt dazu, dass während des Rückbaus Teile des Geländes anders genutzt und belegt werden müssen. Auch dazu laufen noch Abklärungen.  

Bei einem «Ja» wird das Projekt gemeinsam mit dem ASTRA und weiteren Stakeholdern wie geplant vorangetrieben. Bei einem «Nein» werden die Verantwortlichen die Lage neu evaluieren. Die Olma Messen gehen von einem «Ja» aus und sehen das Projekt als Chance in der Arealentwicklung. 

Der mögliche Abbruch der Halle 9 ist für die Olma Messen eine Chance und eine Möglichkeit das gesamte Gelände neu zu denken.  

Die Halle 9 ist die Kongress- und Tagungshalle der Olma Messen. Diese Räumlichkeiten werden ohne Unterbruch benötigt, um die Wachstumsstrategie der Olma Messen zu erreichen. Ein Neubau einer Halle mit Fokus auf das Kongressgeschäft ist deshalb zwingend notwendig. Das ASTRA hält die Olma Messen dabei finanziell schadlos.  

Ziel der Olma Messen ist der Erhalt der Ertragskraft, wofür unter anderem die Kongress-Infrastruktur, in welcher jährlich 25 Kongresse und Tagungen stattfinden, unverzichtbar ist. Die Kapitalerhöhung der Olma Messen gründet in den Ertragsausfällen während der Pandemie und steht in keinem Zusammenhang mit der aktuellen Thematik um die Halle 9.

Hierbei handelt es sich um die wichtigsten Fragen und Antworten. Diese werden durch das ASTRA und die Olma Messen bei Bedarf ergänzt.

 

Bisherige Medienmitteilungen zum Thema:

11. April | ASTRA und Olma Messen vereinbaren weiteres Vorgehen betreffend Halle 9