

Fachtagung 2018
Die vierte Durchführung der Fachtagung widmete sich dem Thema
«What’s next?» Wohnen und Arbeiten 4.0
Was erwartet uns als nächstes? Wie beeinflusst die Digitalisierung und Globalisierung unsere Arbeitsplätze?
Unsere Arbeitswelt ist starkem Wandel ausgesetzt und verändert sich mit beschleunigtem Tempo. Durch unzählige Kommunikationskanäle sind der Erreichbarkeit kaum noch Grenzen gesetzt – dies beeinflusst nicht nur unsere Arbeitswelten, sondern auch unser privates Feld. Wer und was sind die Treiber für die Entwicklung von neuen Wohn- und Arbeitswelten und welche innovativen Konzepte sind mögliche Antworten dazu? Sind die technischen und räumlichen Konsequenzen in Bezug auf unsere Städte und Häuser zukunftstauglich? Und letztlich, welches sind die Grundlagen für unser Glück heute und in der Zukunft?
Das war das Programm 2018:
Programm als PDF downloaden:
09.00 | Eintreffen / Begrüssungskaffee |
09.30 | Begrüssung durch die Fachtagungsleitung | Moderation: Kathrin Hilber |
09.40 | Wake up! | Referent: Jörg Gröbli Wer und was sind die Treiber für die Entwicklung neuer Ideen und Innovationen? Wohin bewegt sich die Welt – was bedeute Wohnen und Arbeiten 4.0 für mein Unternehmen? Was für Strategien und Methoden unterstützen die Unternehmen, damit sie auch in Zukunft für ihre Kunden relevant sind? Das Referat von Jörg Gröbli beantwortet diese Fragen und gibt dabei auch einige interessante Einblicke in das Silicon Valley. |
10.15 | Formen und Wünsche | Referent: Urs Primas
Architektur ist eine soziale Tatsache. Die Artefakte unserer gebauten Umwelt werden durch gesellschaftliche Akteure hervorgebracht. Sie wirken aber auch zurück auf die Gesellschaft – unter anderem, indem sie Möglichkeiten für bestimmte Formen sozialer Interaktionen eröffnen und Einschränkungen für andere erzeugen. Die Frage nach der Beziehung zwischen gesellschaftlichen Bedürfnissen – „Wünschen“ – und physischen Strukturen – „Formen“ – ist für das architektonische Entwerfen grundlegend. Eine Struktur oder Form kann bestimmte Weisen der gesellschaftlichen Aneignung behindern oder ganz verunmöglichen. Umgekehrt können architektonische Strukturen und Formen aber auch neue Möglichkeiten des Gebrauchs anregen, vielleicht zuvor ungeahnte Wünsche erfüllen. In unserem Verständnis spielt Architektur deshalb nicht lediglich eine passiv dienende Rolle. Sie engagiert sich vielmehr aktiv in der Dynamik gesellschaftlicher Veränderungen und kann damit zum Auftauchen neuer Lebensweisen, Praktiken oder Ideen beitragen. |
10.50 | Die künstliche Intelligenz aus St.Gallen | Referent: Christian Naef
Advertima entwickelt eine künstliche Intelligenz, die die physische Welt versteht, selbständig Entscheidungen trifft um personalisierte Ergebnisse zu generieren. Heute wird diese Technologie hauptsächlich von Retailern und Banken im Bereich Marketing eingesetzt, jedoch sind die Anwendungsfelder der Grundtechnologie um einiges vielseitiger. |
11.25 | Podiumsdiskussion mit Referenten | Moderation: Kathrin Hilber |
12.00 | Mittagessen |
13.30 | Herausforderungen und Lösungen in der Abwicklung von BIM Projekten | Referent: Dipl. Ing. Thorsten Strathaus
Ziel des Vortrages ist es den gedanklichen Transfer von klassischen “Planen & Bauen” Projekten zu BIM Prozessen zu erleichtern und anwenderspezifische Nutzen aufzuzeigen. Die BIM Planungs-Methode bieten Werkzeuge um durch intensivere Kollaboration und informationsgestütze Koordination bessere Planungsergebnisse zu erzielen. Wir möchten Lösungsoptionen aufzeigen für diese Risiken und einige Werkzeuge vorstellen welche es den Beteiligten ermöglicht ihre Planungsleistungen effizient zu gestalten und von dem erhöhten Informationsgehalt in der Planung zu profitieren. |
14.05 | Wie werden wir wohnen? | Referentin: Elli Mosayebi
Neue Lebensmodelle suchen nach neuen Lebensformen: Wohnen auf Zeit, multilokales Wohnen, Wohnen im Alter, Wohnen und Arbeiten unter einem Dach und viele weitere Wohnformen rücken viel mehr in den Fokus von Architektinnen und Architekten. Der Vortrag zeigt, wieso es wichtig ist, Wohnungen zu planen, welche die kleinbürgerliche Wohnform hinter sich lassen und welche architektonisch reichen Möglichkeiten neue Wohnformen bieten. |
14.40 | Wohnen – Essen – Kochen: Wie sich das Herzstück der Wohnung im Lauf der Zeit verändert | Referent: Jakob Steib
Anhand seiner eigenen Bauten zeigt der Zürcher Architekt Jakob Steib auf, wie sich der Hauptraum einer Wohnung im Lauf der Zeit räumlich wandelt – vom gleichberechtigten Zimmer neben den anderen zum multifunktionalen Herzstück, in dem man nicht mehr nur wohnt, sondern auch kocht, isst, arbeitet, auf dem Sofa schläft oder am langen Tisch die Hausaufgaben der Kinder kontrolliert. Gleichzeitig geht Jakob Steib der Frage nach, wie sich diese Veränderung der Wohnkultur und der individuellen Gewohnheiten in der Gestalt des Gebäudes äussert. |
15.15 | Podiumsdiskussion mit Referenten | Moderation: Kathrin Hilber |
16.00 | Ende der Fachtagung selbständiger Rundgang an der Immo Messe Schweiz |
Referenten 2018

Kathrin Hilber
Nach dem Pädagogik- und Psychologiestudium wirkte Kathrin Hilber in verschiedenen politischen Positionen und Ämtern. Von 1996-2012 war sie Regierungsrätin im Kanton St.Gallen. Als Vorsteherin des Departementes des Innern war sie ua. Auch für Kultur und Denkmalpflege zuständig. Seit 2013 ist sie Präsidentin des Heimatschutzes SG-AI. Heute ist sie als Mediatorin in eigener Praxis tätig.

Jörg Gröbli
Jörg Gröbli (1971), Exec. MBA FHO, Oec. FH, seit 2015 Partner und Country Manager der Enterprise Development Group Inc. (EDG) Schweiz, Deutschland, Österreich. Seit 25 Jahren ist er in führenden Positionen in den Bereichen Automotive, Finanz- /Versicherung und der Unternehmensberatung tätig. Die letzten Jahre arbeitete er bei Organisationen wie Raiffeisen, Ford Credit, Société Générale, Zurich Insurance Company, Kessler Consulting. Zudem ist er Lehrbeauftragter an verschiedenen Fachhochschulen und Business Schools in der Schweiz. Sein aktuelles Tätigkeitsfeld bei der EDG (Hauptsitz in Palo Alto, Silicon Valley, USA, gegründet 1985), ist in der Entwicklung von Innovationsstrategien, der raschen Umsetzung von Ideen in Produkte und Dienstleistungen und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Urs Primas
Urs Primas (1965): Studium der Architektur an der ETH Zürich, Diplom 1991 bei Prof. Alexander Henz. 1995 – 2002 Mitarbeit in verschiedenen Büros in Amsterdam. 2002 Gründung eines Architekturbüros in Zürich, seit 2006 Partner bei Schneider Studer Primas. Seit 2002 Dozent am Institut Urban Landscape der ZHAW. Aufbau des Moduls «Urban Research», diverse Forschungsprojekte, u.a. Nachhaltige Entwicklung von Einfamilienhaussiedlungen, Naturgefahren im Siedlungsraum, Verdichtung von Siedlungsstrukturen der Nachkriegszeit. 2017/18 Gastdozent an der ETH Zürich mit Franziska Schneider und Jens Studer.

Christian Naef
Nach seinem Bachelor in International Management und dem Master in Fashion Management, übernahm Christian Naef das Marketing der Uhrenmarke Dubey & Schaldenbrand aus La Chaux-de-Fonds. Danach führt sein Weg nach Frauenfeld zu SIGG Switzerland, wo er das Digitale Marketing übernahm und den neuen Webshop in 24 Ländern lancierte. Bei Tesla übernahm er die Region Ostschweiz und führt das Model S sowie das Model X im Markt ein. Als Co-Founder von Advertima stieg Christian Naef 2016 vollzeit im Unternehmen ein.

Dipl. Ing. Thorsten Strathaus
Thorsten Strathaus schloss sein Studium der Architektur 2005 ab und sammelte langjährige Erfahrungen in internationalen Büros für Architektur und Tragwerksplanung. Er verweilte mehrere Jahre in Grossbritannien wo er sich intensiv mit der BIM Methodik beschäftigte und grössere Projekte sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmerseite betreute. Er ist Mitglied im BIM Kompetenz-Zentrum der Amstein + Walthert AG in Zürich.

Elli Mosayebi
Elli Mosayebi hat an der ETH Zürich Architektur studiert und zum Wohnungsbau des Mailänder Architekten Luigi Caccia Dominioni promoviert. Die enge Verbindung von Praxis, Forschung und Lehre prägt Ihren Lebenslauf als Architektin und Professorin. Städtebau und Wohnungsbau nehmen mit zahlreichen gewonnenen Wettbewerben einen besonderen Stellenwert in ihrem Architekturbüro Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten in Zürich ein. Als Professorin für Entwerfen und Wohnungsbau der TU Darmstadt untersucht sie den europäischen Wohnungsbau der Nachkriegszeit. Ziel ist es, beispielhafte Wohnbauten in ausgewählten Städten bauhistorisch zu erschliessen sowie auf ihre Entstehungsbedingungen und Wohnformen hin zu befragen.

Jakob Steib
Jakob Steib, geboren 1959 in Basel und aufgewachsen in Bottmingen (BL). Studium der Architektur an der ETH Zürich. Seit 1987 eigenes Architekturbüro in Zürich. Seit 1987 eigenes Architekturbüro in Zürich. Von 2000-2009 Zusammenarbeit für ausgewählte Projekte mit Patrick Gmür und seit 2010 mit Michael Geschwentner. Ab 1997 Dozent für Entwerfen und Konstruieren an der ZHAW in Winterthur.